Vorderseite des Zettels
Rückseite des Zettels

Herbert Amry

(1939 – 1985), österreichischer Diplomat, der in den 1980er Jahren über illegale Waffengeschäfte in den Iran warnte und der unter mysteriösen Umständen starb.

Joseph Darby

(geboren 1979), US-amerikanischer Sergeant, der 2004 Fotos von Gefangenenmisshandlungen in Abu Ghraib (Irak) veröffentlichte und seitdem gemobbt und mit dem Tod bedroht wird.

Antoine Deltour

(geboren 1986), französischer Steuerexperte, der 2012 Dokumente veröffentlichte, die Steuervermeidungspraktiken großer Unternehmen belegten (LuxLeaks-Skandal) und der seitdem von Luxemburger Behörden gejagt wird.

Werner Pätsch

(geboren 1926), deutscher Ex-Verfassungsschutzmitarbeiter, der 1963 eine Abhöraffäre gegen Bundesbürger aufdeckte und danach seinen Dienst beim Verfassungsschutz beenden musste.

Habib Souaidia

(geboren 1969), in Tunesien geborener ehemaliger Offizier der algerischen Armee, der 2000 über Folter, Mord und Massaker an algerischen Zivilisten durch die französische Armee berichtete.

Daniel Ellsberg

(geboren 1931), Ex-Mitarbeiter im Verteidigungs- und Außenministerium der USA, der 1971 über die wahren Ziele des Vietnam-Krieges und die Täuschung der USA-Bevölkerung ("Pentagon-Papiere") berichtete.

William Mark Felt

(1913 – 2008), war als hochrangiger Mitarbeiter des FBI der wichtigste Informant ("Deep Throat") für die Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein von der "Washington Post", damit diese die Watergate-Affäre veröffentlichen konnten, was schließlich 1974 zum Rücktritt des USA-Präsidenten Richard Nixon führte.

Katherine Gun

(geboren 1974), Ex-Übersetzerin für die britische Regierung, die 2003 streng geheime Unterlagen über illegale Aktionen während der Invasion in Irak veröffentlichte.

Rudolf Hafner

(geboren 1951), Schweizer Politiker, der als Finanzkontrolleur 1984 die "Berner Finanzaffäre" aufdeckte und danach seine berufliche Laufbahn nicht wie geplant fortsetzen konnte.

Brigitte Heinisch

(geboren 1962), Altenpflegerin in Berlin, die 2004 Missstände in Altenheimen anprangerte und dafür von ihrem Arbeitgeber fristlos gekündigt wurde.

Margrit Herbst

(geboren 1940), deutsche Tierärztin, die 1994 die Anfänge des deutschen BSE-Skandals aufdeckte und deshalb gemobbt und aus dem Dienst entfernt wurde.

Anders Koergaard

(geboren 1972), dänischer Offizier, der 2012 ein Video über Menschenrechtsverletzungen während der Invasion im Irak 2004 veröffentlichte.

John Kiriskou

(geboren 1964), US-amerikanischer Ex-Mitarbeiter des CIA, der 2007 die Medien über das Folterprogramm der CIA (u. a. Waterboarding) informierte und deshalb 2013 wegen Verletzung der Dienstgeheimnisse zu 30 Monaten Haft verurteilt wurde. Im Februar 2015 wurde er aus der Haft entlassen.

Dagmar Metzger

(geboren 1958), hessische SPD-Politikerin, die 2008 gegen die Wahl ihrer SPD-Landesvorsitzenden Andrea Ypsilanti zur hessischen Ministerpräsidentin stimmte, weil sie keine rot-grüne Regierung unter Duldung der Linken akzeptieren wollte und deshalb in der eigenen Fraktion "geschnitten" wurde.

Christoph Meili

(geboren 1968), ehemaliger Nachtwächter der Schweizer Bankgesellschaft, der 1997 mehrere Ordner mit Belegen über Bankbeziehungen mit jüdischen Holocaust-Opfern in der Nachtschicht schreddern sollte, aber statt dessen an jüdische Organisationen gab. Dies führte 1998 zur Zahlung von 1,25 Mrd. US-Dollar Vergleich an die betroffenen jüdischen Familien. Meili musste wegen der Anfeindungen und Morddrohungen das Angebot zum Asyl in den USA annehmen.

Alexander Nikitin

(geboren 1952), russischer U-Boot-Kapitän, der 1994 über die Gefahren durch unzureichende Sicherheit der russischen Atomflotte berichtete, deshalb 1996 verhaftet und wegen Landesverrat zehn Monate in Untersuchungshaft war.

Miroslav Strecker

(geboren 1957), deutscher Lkw-Fahrer, der 2007 den Gammelfleisch-Skandal in Bayern aufdeckte.

Mordechai Vanunu

(geboren 1954), israelischer Atomtechniker, der 1986 die Existenz des bis dahin streng geheim gehaltenen israelischen Atomforschungsprogramms veröffentlichte, darauf hin vom israelischen Geheimdienst Mossad entführt, wegen Landesverrats zu 18 Jahren Haft verurteilt und erst nach elf Jahren Haft entlassen wurde.

Joseph C. Wilson

(geboren 1949), ehemaliger US-amerikanischer Diplomat, der kurz vor der Invasion der USA in Irak 2003 erklärte, dass es keinerlei Beweise für den Kauf von Uran durch den Irak gäbe, was durch die Bush-Regierung als einer der Gründe für diesen Krieg benutzt wurde ("Plame-Affäre").

Guillermo Eguiszu

???

Paul van Buitenen

(geboren 1957), niederländischer EU-Beamter, der geheime Dokumente über Betrügereien und Korruption im EU-Parlament veröffentlichte, deshalb vom Dienst beurlaubt wurde.

Bradley Manning

(geboren 1987), ehemaliger IT-Spezialist der US-Streitkräfte, der ab 2010 Videos und Dokumente von Kriegsverbrechen amerikanischer Soldaten in Irak, Afghanistan und Guantanamo an WikiLeaks gab und deshalb wegen Verrats von Militärgeheimnissen zu 35 Jahren Haft verurteilt wurde. Während der Haft ließ er sich zur Frau umwandeln – seitdem trägt sie den Namen Chelsea Manning. Präsident Barack Obama erließ kurz vor Ende seiner Präsidentschaft einen Großteil ihrer Strafe, so kam sie am 17. Mai 2017 frei.

Quelle: Wikipedia



Einweihung des Edward-Snowden-Platzes

Dresden, am 21. Juni 2015



der künftige Edward-Snowden-Platz vor der Einweihung das noch verhüllte Schild des künftige Edward-Snowden-Platzes

Anlässlich des 32. Geburtstages des im russischen Exil in Moskau lebenden ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden wurde im Hinterhof des Grundstücks Bautzener Straße 6 in der Dresdener Neustadt der Edward-Snowden-Platz eingeweiht.
Markwart Faussner (Bild unten links) nahm die Namensweihe auf seinem privaten Grundstück vor. Seine Botschaft lautet "Nicht immer nur meckern, einfach machen!" Er habe den Eindruck, "dass unsere Freiheit so gut überwacht wird, dass davon irgendwann nichts mehr übrig bleibt." Er forderte die knapp 200 Gäste auf, ihre Wünsche an Edward Snowden auf einem Zettel in einer in den Boden eingelassenen Kassette zu Füßen des neuen Straßenschildes abzulegen, damit diese in 100 Jahren davon künden, dass es damals wenigstens ein paar intelligente Leute in Dresden gab. Dann wandte er sich persönlich an Edward Snowden "Dear Edward! I have a dream. I hope that you can return to home as a free man."
Mit ihren kurzen Ansprachen würdigten die beiden Dresdner Stadträte Dr. Martin Schulte-Wissermann (Die Piraten, unten Mitte) und Johannes Lichdi (Bündnis 90 / Die Grünen, unten rechts) den US-Amerikaner, dem in seiner Heimat eine hohe Haft- oder gar die Todesstrafe drohen. Johannes Lichdi attackierte bei dieser Gelegenheit die SPD und ihren Justizminister Heiko Maas, die am Vortag auf ihrem Parteikonvent in Berlin der geplanten Vorratsdatenspeicherung in Deutschland zustimmten und dies nur als "Höchstspeicherfrist für Verkehrsdaten" bemäntelten.


Markwart Faussner
Stadtrat Dr. Martin Schulte-Wissermann (Die Linke)
Stadtrat Johannes Lichdi (Bündnis 90 / Die Grünen)
der künftige Edward-Snowden-Platz kurz vor der Einweihung
das enthüllte Schild des künftige Edward-Snowden-Platzes
die Luftballons mit der Karte fliegen in die Luft
Kassette mit guten Wünschen
das neue Straßenschild

Artikel in der ´Sächsischen Zeitung´ vom 18. Juni 2015
aus: "Sächsische Zeitung" vom 18. Juni 2015



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