Wahl zum 9. Deutschen Reichstag

Lehrer, Beamte und Unterbeamte! Am 15. Juni 1893 fand im Deutschen Kaiserreich die Wahl zum 9. Deutschen Reichstag statt. Die Wahl war notwendig, weil Reichskanzler Leo von Caprivi (1831 - 1899) im Mai 1893 den Reichstag aufgelöst hatte, nachdem die Regierung mit ihrer gewollten Erhöhung der Heeresstärke auf 500.000 Soldaten im Reichstag gescheitert war. Vor allem die Sozialdemokraten, die Mehrheit der Zentrumspartei und Teile der Freisinnigen Partei stimmten gegen die Aufstockung des Heeres.
Die Wahlbeteiligung lag zwar bei etwa 72 %, allerdings waren nur etwa 10 Millionen Deutsche wahlberechtigt. Das heißt: Nur jeder 5. Deutsche durfte wählen (zum Vergleich: 1890 lebten in Deutschland 49,4 Mio., 1995 52,2 Mio. Einwohner). Männer waren erst ab dem 25. Lebensjahr wahlberechtigt, Frauen durften in Deutschland erstmals am 19. Januar 1919 wählen!
Die in der Opposition befindlichen Sozialdemokraten wurden zwar mit 23,3 % stärkste Partei, die Wahl endete aber mit einem knappen Sieg für die Regierungstreuen. Somit konnte der neu gewählte Reichstag mit knapper Mehrheit der Erhöhung der Heeresstärke zustimmen.










Anmerkung:
Die Deutsche Reformpartei war politisch den Antisemiten zuzuordnen.





Datenschutzhinweis

zurück zur Chronik-Seite

zurück zur Pädagogik-Seite

zurück zur Startseite