Lernen in Zeiten von Corona
Corona Teil 3 (Winter 2021/2022)
Corona Teil 2 (Winter 2020/2021)
Liebe Auszubildende,
in der gegenwärtig coronadominierten Situation empfiehlt es sich für alle,
ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit zu entwickeln.
Sicherlich ist es richtig, dass die Präsenzpflicht
im Unterricht zurzeit ausgesetzt ist, siehe SächsCoronaSchVO § 5 a Abs. 6.
Sicherlich ist es auch richtig, wenn der eine oder andere Gefährdete und/oder Verunsicherte
zeitweilig dem Unterricht fernbleibt. Die Risiken muss jeder alleinverantwortlich abwägen.
Trotzdem bleiben zwei Fragen: „Welche ´Ersatzmöglichkeiten´ für den verpassten Unterricht gibt es?“
und „Wie kommt jeder Auszubildende auf eine genügend große Zahl von Zensuren
in jedem Unterrichtsfach (Lernfeld), die es jeweils erlaubt, eine seriöse (Jahres-)Zensur
für das Zeugnis zu bilden?“
Den von mir gehaltenen Unterricht im BSZ kann/darf/sollte (nicht: muss) man per Videokonferenz
über LernSax verfolgen. Dabei darf man sich auch von zu Hause zu Wort melden, Fragen stellen und
für gute Antworten Bonusprozente abgreifen.
Ansonsten erwarte ich von jedem im Homeschooling befindlichen Auszubildenden ein gewisses,
individuell sehr unterschiedlich hohes Maß an Selbststudium.
Die Lehrinhalte stehen auf meiner Corona-Seite (siehe oben) sowie im LernSax jederzeit nachlesbar.
Sollte eine im Präsenzunterricht befindliche Gruppe die Maximalzahl 14 nicht erreichen,
dürfen Auszubildende aus der im Homeschooling befindlichen Gruppe zusätzlich in das BSZ kommen.
Sie müssten dies innerhalb der Klasse abstimmen und verabreden.
Da der Unterricht Woche für Woche fortgesetzt wird, gibt es also für die einzelnen Gruppen
keine Wiederholungen und ein "doppelter" Schulbesuch ist zu empfehlen.
Die Fachkonferenzen beschlossen zu Beginn des Ausbildungsjahres für jedes Fach und jedes Lernfeld
eine definierte Mindestzahl an zu vergebenden Zensuren zur Bildung einer Jahreszensur.
Eine Chance zur Erlangung einer Zensur ist der Schülervortrag (siehe
hier), der (zurzeit noch) fakultativ ist.
Sollte die Mindestzahl an Zensuren nicht erreicht werden, kann durch Nachschreiben
von Leistungskontrollen oder durch eine sog. Feststellungsprüfung die Jahreszensur ermittelt werden.
Der Gesetzgeber hat eine Möglichkeit gelassen, um Schülern außerhalb der Unterrichtszeit (also auch
in der Betriebswoche) das Nachschreiben ohne Selbsttestverpflichtung zu ermöglichen.
Einzig die Maskenpflicht bleibt bestehen,
siehe SächsCoronaSchVO § 5 a Abs. 4: „Das Zutrittsverbot nach Satz 1 für [...] Schulen gilt überdies
nicht für Zusammenkünfte, Termine und Maßnahmen gemäß § 2 Absatz 5, die außerhalb der Betreuungszeiten
und der Zeiten der Präsenzbeschulung stattfinden […]“. Demnach würde ich die Betreffenden
zu gegebener Zeit bitten, zum Nachschreiben im BSZ zu erscheinen.
Fazit: Achten Sie bitte eigenverantwortlich darauf, dass Sie genügend Zensuren in jedem (!)
Unterrichtsfach und Lernfeld erhalten, damit Sie die zusätzlichen Maßnahmen (Nachschreibe-LK
oder gar Feststellungsprüfung) nicht über sich ergehen lassen müssen.
MfG Bommi
Dresden, 7. Mai 2021
Liebe Auszubildende,
seit gestern gibt es (endlich!) eine kleine Verbesserung in meinem Unterricht.
;-)
Während ich in der einen Gruppe im Präsenzunterricht die Auszubildenden beglücke,
dürfen sich seit gestern die Daheim-bleiben-Müssenden akustisch und visuell
in Form eines Meetings ("Konferenz" bei LernSax) am Unterricht beteiligen.
Das ist ein Fortschritt gegenüber der bisherigen Variante.
Sollte LernSax "streiken", werde ich den Homeschooling-Leuten einen Link zukommen lassen,
mit dem sie sich dann jeweils am Unterricht beteiligen können (wenn sie wollen).
Selbstverständlich dürfen Sie sich von zu Hause auch zu Wort melden, falls Sie Fragen haben.
Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei meinen Kollegen Herrn Dammmüller,
Herrn Weber und Herrn Hempel sowie bei den zahlreichen Auszubildenden
für die vielen wertvollen Tipps bedanken.
MfG Bommi
Dresden, 14. April 2021
Liebe Auszubildende,
ab nächste Woche findet der Unterricht im Home office statt.
Ich werde für die Homeschooling-Klassen Lernaufträge auf dieser Seite (siehe oben)
bereitstellen.
Fazit: Die im Home office Befindlichen haben keinen Urlaub, sondern
Unterricht am anderen Ort.
Leistungskontrollen werden zurzeit nicht geschrieben. Das holen wir im
Präsenzunterricht nach. Vorträge werden ebenfalls verschoben auf bessere Zeiten.
Sollte der Wunsch bestehen, Videokonferenzen durchzuführen, so bin ich gern dabei.
Aber Sie müssten diese selbst organisieren und mit mir dann einen Termin verabreden,
irgendwann zwischen 9 und 23 Uhr, maximal eine Stunde am Tag.
Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, am letzten Tag des Ausbildungsjahres (am
23. Juli 2021) alle Lehrplanziele erfüllt zu haben, so wie im Frühjahr (siehe unten).
Wir sollten es nicht zulassen, dass Inhalte "weggelassen" oder ins nächste
Ausbildungsjahr verschoben werden. An mir soll es nicht liegen. Ziehen Sie
- schon im eigenen Interesse - mit und dann schaffen wir das.
Bleiben Sie gesund und optimistisch.
MfG Bommi
Dresden, 8. Dezember 2020
aus: "Sächsische Zeitung" vom 10. Februar 2021, Seite 6
Liebe Auszubildende,
ab heute gilt auch für unsere Schule der sog. "Wechselunterricht".
Das heißt, in der jeweils ersten Blockwoche lernen die Auszubildenden
der Gruppe A, in der zweiten Woche der Gruppe B in der Schule.
Die Auszubildenden der jeweils anderen Gruppe sollen im Home office
die durch die Lehrkräfte gereichten Aufgaben lösen.
Ich werde nicht zweimal den gleichen Unterricht (erst in der Gruppe A,
dann in der Gruppe B) halten, sondern so tun als würde ständig die komplette
Klasse anwesend sein. Den Lernfortschritt werde ich für alle sichtbar
auf dieser Seite (siehe oben) veröffentlichen.
Fazit: Die im Home office Befindlichen haben also keinen Urlaub, sondern
Unterricht am anderen Ort. Okay?
Leistungskontrollen werden mit einer Gruppe geschrieben. Vorträge laufen
ganz normal laut Terminliste. Sollte in der A-Woche ein Auszubildender
der B-Woche terminisiert sein, so hält er den Vortrag eine Woche später in der B-Woche.
Im umgedrehten Fall wird der Vortragstermin in den nächsten Schulblock verschoben.
MfG Bommi
Dresden, 7. Dezember 2020
Liebe Auszubildende,
"... es geht schon wieder los! Das darf doch wohl nicht wahr sein,
dass man so total den Halt verliert ..." singt Roland Kaiser.
Doch ganz so schlimm wird es nicht, denn w i r
verlieren nicht den Halt. Wir bewahren den Überblick. ;-)
Ab heute befindet sich die Klasse IT 20-5 in Quarantäne.
Wir werden also - so wie es bereits erfolgreich im Frühjahr praktiziert wurde -
den Unterricht nicht in Präsenzform, sondern per Email (und, wenn möglich,
per Videokonferenz) durchführen.
Leistungskontrollen sind momentan ausgesetzt und werden dann nachgeholt,
wenn wir uns wieder in der Schule treffen können.
Wer sich für oder gegen Verschwörungstheorien interessiert, findet in der
Dokumentation "Corona, Aids und Co. – Virus oder Verschwörung?" (Dauer: 42:51 Minuten)
in der ZDF-Mediathek gute Argumente.
MfG Bommi
Dresden, 1. Dezember 2020
Corona Teil 1 (Frühjahr 2020)
Liebe Auszubildende,
es ist geschafft! :-)
Trotz wochenlangem fehlenden Präsenzunterricht wurden in allen (!) Klassen
die laut Lehrplan geforderten Unterrichtsinhalte behandelt.
Warum das für die Abiturienten nicht möglich war, kann ich nicht nachvollziehen:
Artikel in der "Sächsischen Zeitung" vom 25. Juni 2020, Seite 6
Artikel in der "Sächsischen Zeitung" vom 26. Juni 2020, Seite 7
Ich danke Ihnen allen für Ihre Einsatzbereitschaft.
MfG Bommi
Dresden, 20. Juli 2020
Liebe Auszubildende,
wir Lehrer absolvierten heute in der Schule unsere Dienstberatungen -
alles selbstverständlich in großen Abständen voneinander.
Ab Mittwoch werden bis Freitag (also drei Tage) nur die Klassen des
A-Blocks des dritten Lehrjahres in der Schule erwartet. In der Woche
vom 27. bis 30. April (vier Tage) folgen nur die Klassen des B- und
des C-Blocks des dritten Lehrjahres.
Es findet kein Unterricht im herkömmlichen Sinne statt, sondern sog.
"prüfungsvorbereitender Unterricht", also eine Art Konsultation.
Zensuren müssen für diese Klassen nicht mehr gegeben werden, können aber.
Nicht angeboten werden die Fächer Sport, Deutsch und Gemeinschaftskunde.
Wie es ab dem 4. Mai mit dem Unterricht - auch für das 1. und 2.
Lehrjahr - weitergeht, wird in den nächsten Tagen entschieden.
Ich bin kein Virologe (bin also kein Fachmann in Epidemiologie) und
auch kein Politiker (besitze also keine Entscheidungsgewalt), bin
nur der kleine Lehrer, der versucht, Ihnen lehrplangerecht die durch
die Berufsschule zu vermittelnden Inhalte beizubringen. Mein Ziel
ist es, den Lehrplan auch zeitgerecht zu erfüllen. Also: Am 17. Juli
möchte (und werde!) ich die jeweils angegebenen Handlungsbereiche "im Kasten"
haben - egal, welche Widrigkeiten uns Corona zumutet.
Sie brauchen keine Angst zu haben, wir liegen in GP genau im Zeitplan
und sollten Sie auch weiterhin so aktiv mitarbeiten, dürften sich
keine nennenswerten Probleme ergeben - für alle die, die mitziehen.
Am Ende dieses Blocks (also am 30. April) haben alle Klassen genau zwei
Wochen traditionellen Schulunterricht eingebüßt. Bei 13 Schulwochen im
Jahr entspricht dies einem knappen Sechstel, sollte also verschmerzbar
sein. Die Frage bleibt: Wie lange geht dieser "Zirkus" noch?
Die Zeichen, die gegenwärtig gesendet werden, deuten auf eine längere
Dauer dieses gegenwärtigen Zustandes. Dazu sechs Beispiele:
1.) Die IHK verschob die Abschlussprüfungen für das 3. Lehrjahr
vom 29. April auf den 18./19. Juni.
2.) Die 36 Fußball-Bundesligavereine beschlossen, dass - falls
überhaupt Spiele stattfinden - die restlichen Bundesligaspiele
ohne Zuschauer ausgetragen werden. Der letzte Spieltag war für
den 16. Mai geplant.
3.) Die Fußball-EM sollte vom 12. Juni bis 12. Juli stattfinden.
Sie ist mittlerweile ins Jahr 2021 verschoben worden.
4.) Die Olympischen Sommerspiele sollten vom 23. Juli bis 8. August
stattfinden und wurden ebenfalls ins Jahr 2021
verschoben.
5.) Die Tour de France sollte ursprünglich vom 27. Juni bis 19. Juli
ausgefahren werden, wurde am 15. April neu terminisiert vom 29. August
bis 20. September.
6.) Das Oktoberfest in München - das größte Volksfest der Welt -
war vom 19. September bis 4. Oktober geplant und wurde gerade abgesagt.
Mir ist nicht bekannt, dass es für eines dieser sechs Beispiele in den
letzten 70 (!) Jahren ein ähnliches Vorbild gäbe.
Eine Schulfortsetzung im herkömmlichen Stil (wie bis zum 13. März) wird
wohl noch für mehrere Wochen (Monate?) illusorisch sein.
Wir sollten uns also schnellstens auf die neue Situation einstellen
und unter diesen veränderten Bedingungen zu lernen lernen.
Ich werde Ihnen weiterhin in kleinen Portionen die Lerninhalte alle
paar Tage per Email und/oder lernsax zur Verfügung stellen und Sie
sollten diese Lernaufträge in selbst zu wählender Zeit (Zeitpunkt
und Dauer legen Sie eigenverantwortlich und selbstbestimmt fest.)
erledigen. Wenn Sie es wünschen, können wir "Video"konferenzen durchführen.
Sie müssten diese organisieren und mit mir die Termine abstimmen, denn ich
bin ab Mittwoch in der Schule im Unterricht.
Wenn es darüber hinaus weitere Vorschläge für eine möglichst effiziente
Form des Unterrichtens gibt, stehe ich diesen Vorschlägen sehr offen
gegenüber. ;-)
Ich bitte um Verständnis und Akzeptanz für die angegebenen Maßnahmen und
wünsche uns viel Erfolg und beste Gesundheit. Bleiben Sie virenfrei.
Bleiben Sie optimistisch. Wenn wir diese Phase mit Anstand überstanden
haben, werden wir gewachsen sein.
MfG Bommi
Dresden, 20. April 2020
Liebe Auszubildende,
gerade versorgte ich Sie mit neuen (kleinen) Aufgaben. Jetzt wünsche ich
Ihnen erholsame und sorgenfreie Osterferien.
Vielleicht können Sie auch über den folgenden Corona-Witz lächeln.
So manchen Eltern dämmerte in den letzten drei Wochen, als sie
ihre hochbegabten Goldkinder zu Hause betreuten, dass das Problem
doch nicht der Lehrer war.
Ich melde mich am Montag nach Ostern wieder - in der Schule oder weiter
per Email. ;-)
Bleiben Sie den Viren fern.
MfG Bommi
Dresden, 9. April 2020
Liebe Auszubildende,
täglich erreichen mich etwa 30 Emails von Ihnen. Die meisten Zuschriften
bejahen meine regelmäßige Vergabe der Lernaufträge für alle Klassen - unabhängig
davon, ob gerade laut Plan Schulwoche wäre oder Einsatz im Betrieb ist.
Aber es gibt auch gegenteilige Meinungen.
Um es deutlich zu formulieren: Nicht i c h bin der Feind,
sondern Covid 19!
Der Staatsminister (siehe u. a. Brief) meint "Die Erfüllung des Lehrplans ... steht
nicht im Vordergrund. Dafür wird es im nächsten Schuljahr Möglichkeiten zur Aufarbeitung
geben."
Okay, vor der Erfüllung des Lehrplans steht die gesundheitliche Unversehrtheit.
Deshalb fällt momentan der Schulunterricht in seiner herkömmlichen Form aus.
Das Verschieben von Lehrinhalten des einen Schuljahrs in das folgende
bedeutet aber eine Überfrachtung im folgenden Schuljahr. Das möchte ich - wenn es
geht - vermeiden. Deshalb empfehle ich seit Mitte März eine andere Form des Unterrichtens.
Ich möchte kleinschrittig, aber kontinuierlich den Unterrichtsinhalt für
ein Selbststudium anbieten. Wenn Sie regelmäßig mitziehen, werden wir am Ende
des Schuljahres unsere Lehrplanziele für dieses Schuljahr erfüllen - trotz Corona.
Aus Ihren Emails erfuhr ich, dass sich die Mehrzahl der Auszubildenden momentan
im Home office befindet. Etwa ein Viertel arbeitet im Ausbildungsbetrieb,
drei schrieben von täglich bis zu zwölf Stunden Arbeitszeit. Die Belastungen für Sie
sind also sehr, sehr unterschiedlich. Egal, an welcher der drei Gruppen sich der Lehrer
beim Bestimmen seines Unterrichtstempos orientiert, zwei Gruppen werden unzufrieden sein
und das ganze Procedere ungerecht, unfair finden.
Ich bitte Sie also um Verständnis, wenn ich den eingeschlagenen Weg fortsetze.
Denjenigen von Ihnen, die ihn ebenfalls beschreiten, sage ich voraus, dass Sie
neben dem Kenntniserwerb vor allem an Persönlichkeitseigenschaften gewinnen, z. B.
die Einsicht in die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens entwickeln, die Lerntechniken
des Selbststudiums erwerben und trainieren, sich einen strukturierten Tagesablauf
anerziehen. Allein dafür sollte es sich lohnen mitzuziehen. ;-)
Ich zähle auf Sie.
Bleiben Sie gesund.
Bommi
Dresden, 1. April 2020
Brief des Staatsministers vom 30. März 2020
drei Auszüge:
der komplette Brief (5 Seiten):
Brief
Liebe Auszubildende des dritten Ausbildungsjahres, es tut mir sehr leid für Sie,
dass Ihre für den 29. April 2020 geplanten schriftlichen Prüfungen
verschoben werden müssen.
Da die Prüfungen (momentan) für Mitte Juni angesetzt sind, schlage ich vor,
die "heiße Phase" der Prüfungsvorbereitung ab Anfang Mai fortzusetzen.
Bis dahin sollten Sie sich auf das Anfertigen Ihrer Projektarbeit konzentrieren.
Viel Erfolg dabei.
Bleiben Sie gesund.
Bommi
Dresden, 29. März 2020
Liebe Auszubildende,
als im Jahre 1806 die Truppen Napoleons in den beiden Schlachten bei
Jena und Auerstädt die preußischen und sächsischen Heere vernichtend
schlugen und sich anschließend der deutschen Reichshauptstadt Berlin
näherten, brach in ganz Deutschland eine Riesenpanik aus. Keiner wusste,
wie es weitergeht.
In dieser Situation wurde die Devise herausgegeben: "Ruhe ist die erste
Bürgerpflicht!"
Wir haben gegenwärtig keinen Krieg, kein Erdbeben, keine Hungersnot,
auch kein Ebola, keine Pest, keine Cholera, wir haben alle ein Dach
über dem Kopf, haben genug zu essen, wir haben "nur" eine gefährliche,
nicht zu unterschätzende Grippe. Schlimm ist, dass wir (noch) kein
medizinisches Mittel dagegen haben, aber wir haben doch unsere Klugheit,
unsere Besonnenheit und unseren Optimismus. Das heißt, wenn sich
jeder hygienisch vernünftig und diszipliniert benimmt, dann sollte der Schaden für alle
begrenzbar sein. Also Abstand von anderen Menschen halten. Deshalb
ist es eine richtige Entscheidung, Sie zurzeit nicht in die Schule zu holen.
Aber das Lernen sollte - muss! - weitergehen!
Zur Erinnerung: Irgendwann sollen / wollen / müssen Sie die für die Ausübung
Ihres Berufs notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben.
Irgendwann sollen / wollen / müssen Sie Ihre schriftlichen IHK-Prüfungen
absolvieren. Deshalb sollten / wollen (?) / müssen wir in einer anderen Form den Unterricht
weiterführen.
Ein Blick in die Geschichte (Ich hoffe, ich nerve Sie damit nicht?)
zeigt auch in dieser Frage, dass es in der Vergangenheit weit schlimmere
Zeiten gab und unsere Vorfahren diese trotzdem mit Anstand und Augenmaß
über- und bestanden. (Also fangen Sie gar nicht erst an zu jammern! Wir packen
es an und bestehen die gegenwärtige missliche Situation.)
Beispielsweise wurden selbst in der heißen Phase des Zweiten Weltkrieges
1944 Abitur- und Gesellenprüfungen abgehalten.
Sogar Frontsoldaten bekamen extra dafür Urlaub und durften an den
Prüfungen teilnehmen.
In Dresden waren erst nach den verheerenden Angriffen vom 13. bis 15.
Februar 1945 die Schulen geschlossen. Aber bereits im Juni 1945 ging es
wieder mit Unterricht los - interessanter Weise noch mit den alten Büchern
aus der Nazi-Zeit. Die schlimmsten Textstellen waren einfach überklebt worden.
Obwohl der französische Präsident vor wenigen Tagen von "Krieg" sprach, möchte ich
ihm entgegenhalten: Es ist kein Krieg, auch kein Atomschlag, kein
Erdbeben - es ist "nur" eine sehr, sehr schlimme Grippe. Wenn alle Menschen in
Deutschland, in Europa, in der ganzen Welt einfachste Verhaltensregeln
beachten, wird sie nicht so dramatisch ausfallen wie die Grippe vor zwei
Jahren, als es allein in Deutschland 20.000 Tote gab.
Also: Ruhe ist erste Bürgerpflicht. Danach folgen Besonnenheit und
Augenmaß! Das Leben geht weiter - das Lernen auch.
Mein Vorschlag lautet: Ab sofort führen wir den GP-Unterricht für alle Klassen
(also auch die Klassen, die planmäßig im Ausbildungsbetrieb wären) im Home office
durch. Ich werde Sie "in winzig kleinen Portionen" mit Aufgaben (Etwa drei Tage
später folgen die Lösungen.) und Lernaufträgen versorgen, die
Sie eigenverantwortlich und allein lösen. Sie geben mir regelmäßig
Feedback und teilen vor allem mit, wenn Sie nicht weiter wissen,
wenn Sie sich fachlich festgefahren haben.
Das Hauptmedium wird mein Skript sein. Ich werde es ständig ergänzen
(Sorry! Aber das muss, das wird so werden.), zum Beispiel um Links
von youtube. Wenn Sie kurzweilige, zum Thema passende Videos empfehlen
können, teilen Sie mir dies bitte mit.
Ich weiß, dass einige von Ihnen zurzeit im Ausbildungsbetrieb arbeiten.
Trotzdem sollten Sie den schulischen Anteil an Ihrer Ausbildung nicht
vernachlässigen. Keine Angst: Ich weiß, dass GP nur e i n Fach ist,
Sie also noch weitere und mit den A- und S-Fächern sicherlich auch
bedeutsamere Fächer bewältigen.
Irgendwann ist diese Grippe, ist dieser Schei... überstanden und
alles geht wieder seinen gewohnten Gang. ;-)
Ich wünsche Ihnen eine virenfreie Zeit. Bis später.
Bommi (zurzeit Heimarbeiter) ;-)
Dresden, 16. März 2020