An der Schneise 31 sterben drei Antifaschisten
Altenberg, am 4. Juli 1935
An der Schneise 31 in Altenberg lauern 40 Grenzpolizisten und SS-Leute
und Führung des Gestapo-Kommissars
Geißler
den vier Antifaschisten Walter
Richter, Max
Niklas, Arthur
Thiermann und Johannes
Müller
auf, die antifaschistische Literatur (u. a. „Die Rote Fahne“,
die „Arbeiter-Illustrierte Zeitung“, das „Braunbuch über den Reichstagsprozess“)
aus der CSR nach Deutschland schmuggeln wollen. Die Faschisten eröffnen sofort
das Feuer und erschießen drei Antifaschisten. Nur Johannes
Müller
gelingt die Flucht über die Grenze.
Quelle:
Fotothek der SLUB Dresden,
Reproduktion der Postkarte "Proletarische Helden",
Fotografen: Erich Höhne und Erich Pohl,
Aufnahme-Nr.: df_hp_0031711_007,
Datensatz-Nr.: obj 90055227
Drei Schmuggler erschossen
Beim Ueberschreiten der sächsisch-böhmischen Grenze aus
Richtung der Tschechoslowakei wurde bei Altenberg eine
Schmugglerbande von sächsischen Grenzbeamten angerufen.
Die Schmuggler flüchteten weiter auf deutsches Gebiet und
eröffneten auf die sie verfolgenden sächsischen Grenzbeamten
das Feuer. Bei dem sich hierauf entspinnenden Feuergefecht
wurden drei der Schmuggler erschossen; zwei sächsische
Grenzbeamte wurden verletzt.
aus: "Sächsische Volkszeitung" vom 6. Juli 1935
Von Emigranten in den Tod gehetzt
Zu dem Kampf mit den Schmugglern an der säch-
sichen Grenze, über den wir bereits berichtet haben, er-
fahren wir folgendes:
Von deutschen Grenzbeamten wurde beobachtet, daß
in einem Wäldchen an der Grenze einige Personen sich in
verdächtiger Weise zu schaffen machten. Die Beamten gingen
auf die Unbekannten zu und forderten sie auf, sich auszu-
weisen. Diese flüchteten in Richtung Schellerhau und eröff-
neten sofort das Feuer auf die Beamten. Die Beamten mach-
ten von der Schußwaffe Gebrauch, und nach längerem Ku-
gelwechsel wurden drei von den Schmugglern getötet. Auch
von den Beamten wurden ein Kriminalhauptwachtmeister
schwer und zwei andere Beamte leicht verletzt. Lebens-
gefahr besteht nach den bisherigen Meldungen bei dem schwer
verletzten Hauptwachtmeister nicht.
Bei der Durchsuchung der getöteten Schmuggler stellte
es sich heraus, daß es sich um ehemalige deutsche
Kommunisten handelte, die sich in der Tschechoslowakei
aufhielten und beauftragt waren, kommunistische Schriften
nach Deutschland zu schmuggeln; sie waren zu diesem Zweck
entsprechend bewaffnet und ausgerüstet worden.
Die Hauptschuldigen bei diesem Vorfall sind zweifelslos
nicht die erschossenen Schmuggler, die für eine aussichtslose
Sache töricht ihr Leben aufs Spiel gesetzt und verloren haben,
sondern die Drahtzieher, die diese Leute auf den Weg geschickt
haben. Diese wirklichen Hauptschuldigen haben es auch diesmal,
wie schon bei den politischen auseinandersetzungen früherer
Zeiten, verstanden, fern vom Schuß im Hintergrund zu
bleiben. Der Vorfall möge für die Hetzer im Ausland eine
Warnung sein!
aus: "Sächsische Volkszeitung" vom 7. Juli 1935
aus: "Arbeiter-Illustrierte Zeitung" vom 12. September 1935
Gedenkstein an der Kreuzung Schneise 31 /
Schellerhauer Weg in Altenberg
im Juli 2017