Geschichte Dresdens im 16. Jahrhundert



12.9.1500


Der Herzog Albrecht von Sachsen der Beherzte (1443 – 1500) stirbt in Emden.
Herzog Albrecht von Sachsen stirbt

1507
In Dresden wütet die Pest. Täglich sterben 30 Menschen.

1508
Der in Pirna geborene Dominikaner und Ablassprediger Johannes Tetzel (1460 – 1519) kommt nach Dresden und verkauft Ablasszettel an die Einwohner, die sich dadurch von Sündenstrafen zu erlösen hoffen. Seine Parolen lauten "Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt." und "Wenn ihr mir euer Geld gebt, dann werden eure toten Verwandten nicht mehr in der Hölle schmoren, sondern in den Himmel kommen."

1510
Der junge Martin Luther besucht Rom und erlebt mit Abscheu den Sittenverfall der Kirchenoberen.



1511


Im Dorf Briesnitz bei Dresden wird die erste Landschule Sachsens eingerichtet.
In Briesnitz bei Dresden gab es die wahrscheinlich erste Landschule Sachsens.

2.5.1514
Weil der Herzog Ulrich von Württemberg (1487 – 1550) wegen seines luxeriösen Lebensstils Schulden hatte, ließ er im Frühjahr 1514 neue Gewichte ausgeben, die 10 % weniger anzeigten. Die Bauern waren empört, erhielten sie statt einem Kilo nur noch 900 g Fleisch beim Metzger. Der Beutelsbacher Tagelöhner Peter Gais soll darauf die Gewichte einer "Wasserprobe als Gottesurteil" unterzogen haben: Er warf sie in die Rems. Wenn der Herzog Recht hätte, würden sie oben schwimmen, wenn nicht, würden sie untergehen. Dies war das letzte Signal zum bewaffneten Widerstand der unterdrückten Bauern und städtischen Bürger, die sich im "Armen Konrad" sammelten oder mit ihm sympathisierten. Am 8. Juli 1514 rangen die Bürger dem Herzog im "Tübinger Vertrag" einige Rechte (u. a. freie Wahl von Wohn- und Aufenthaltsort, ordentliche Gerichtsverhandlungen, ohne Einverständnis der Landstände durfte der Herzog keine Kriege führen und keine Steuern erheben) ab. Der Aufstand des Armen Konrad wurde im Juli von Truppen verbündeter Fürsten niedergeschlagen. Zahlreiche Bauernführer wurden hingerichtet, viele Bauern gefoltert, gebrandmarkt und samt ihren Familien verbannt.
Der ´Arme Konrad´ rebelliert

17.1.1514 – 3.12.1517
Mit dem Einmarsch eines 20.000 Soldaten starken Koalitionsheeres von 24 deutschen Herzögen und Grafen unter Führung des Herzogs Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (1463 – 1514, er fällt am 23. Juni 1514 bei der Belagerung der Festung Leer durch einen gezielten Kanonenschuss) beginnt die Sächsische Fehde zwischen dem ostfriesischen Grafen Ezard I. (1462 – 1528) und dem kaiserlichen Statthalter der Niederlande, Herzog Georg von Sachsen (1471 – 1539). Die Stadt Groningen will sich nicht der Gewalt des Herzogs Georg von Sachsen beugen und Ezard I. möchte seine Macht auf die Provinz Groningen ausdehnen. Deshalb fällt Ezard I. unter die Reichsacht. Es gelingt ihm aber, Gnade zu erlangen und sich von der Reichsacht zu befreien. Herzog Georg von Sachsen verkauft seine Statthalterschaft für 100.000 Gulden den Herzog Karl von Burgund (1500 – 1558, ab 1519 als Karl V. römisch-deutscher König und ab 1530 Kaiser). Mit dem Zeteler Frieden enden am 3. Dezember 1517 die Kampfhandlungen.



27.8.1515


Die erst 13-jährige Elisabeth von Rochlitz (1502 – 1557) wird verheiratet mit Johann von Sachsen (1498 – 1537), der Erbprinz des Herzogtums Sachsen (albertinische Linie der Wettiner) war.
Die erst 13-jährige Elisabeth von Rochlitz wird verheiratet.

23.4.1516
In Ingolstadt erlassen die bayrischen Herzöge Wilhelm IV. (1493 – 1550) und Ludwig X. (1495 – 1545) das Reinheitsgebot für Bier.

25.7.1517
Herzog Georg von Sachsen (1471 – 1539) lädt den Prediger Martin Luther (1483 – 1546) nach Dresden ein, weil er ihm sehr empfohlen worden war. Nach der Predigt in der Schlosskapelle ist Herzog Georg so erzürnt, dass er erklärt, er wolle viel Goldes darum geben, wenn er sie nicht gehört hätte.

31.10.1517
Am Vorabend des Großen Ablassfestes zu Allerheiligen schlägt Martin Luther (1483 – 1546) 95 Thesen an das Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg und wendet sich damit u. a. gegen den Ablasshandel. Die Thesen finden ein großes öffentliches Interesse und lösen heftige Diskussionen aus, die letztlich zur Reformation, zu einer Kirchenspaltung und zur Bildung der evangelisch-lutherischen Kirche führen. Sachsen wird zum Mutterland der Reformation.
Luther schlägt 95 Thesen an das Tor der Wittenberger Schlosskirche.

27.6. – 15.7.1519
In der Pleißenburg in Leipzig führen der katholische Theologe Johannes Eck (1486 – 1543) und die Kirchenreformatoren Martin Luther (1483 – 1546), Philipp Melanchthon (1497 – 1560) und Andreas Karlstadt (1486 – 1541) ein öffentliches theologisches Streitgespräch. Luther vertritt die Meinung, dass weder Papst noch Konzil die höchste Autorität in Glaubensdingen besitzen, sondern die Bibel. Außerdem stellt Luther fest, dass nicht alle Lehren des Jan Hus, (1370 – 1415) der 1415 vom Konstanzer Konzil verdammt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden war, ketzerisch seien. Einige davon seien durchaus sehr christlich. Bei dieser Äußerung Luthers springt Herzog Georg von Sachsen (1471 – 1539) fluchend vom Stuhl auf. Die Leipziger Disputation offenbart die Unterschiede zwischen der katholischen und der reformatorischen Lehre und führt zum Bruch zwischen Rom und den Lutheranern.


November 1520

Die Schrift Von der Freyheyt eynes Christenmenschen von Martin Luther (1483 – 1546) erscheint. Darin schreibt er u. a. "Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan." Die unter Leibeigenschaft und hohen Steuern leidenden Bauern fühlen sich dadurch in ihrem Freiheitsdrang bestätigt.
Martin Luthers Schrift ´Von der Freyheyt eines Christenmenschen´ erscheint.

1520 – 1521
In Dresden wütet die Pest.



17. und 18.4.1521


Martin Luther (1483 – 1546) verweigert auf dem Reichstag zu Worms unter Berufung auf die Bibel einen Widerruf seiner Ansichten.
Martin Luther vor dem Reichstag zu Worms


4.5.1521

Auf der Rückreise vom Reichstag zu Worms wird Martin Luther (1483 – 1546) im Auftrag des Kurfürsten Friedrich III. von Sachsen (1463 – 1525), der den Ablasshandel und Gewaltanwendung bei geistlichen Kontroversen ablehnt, entführt und zu seinem Schutz insgeheim auf die Wartburg gebracht. Dort beginnt "Junker Jörg" mit der Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche.
Martin Luther wird auf die Wartburg entführt.

1522
Herzog Georg von Sachsen (1471 – 1539) ist ein entschiedener Gegner der Lehren von Jan Hus (1370 – 1415) und Martin Luther (1483 – 1546). Deshalb verbietet er den Zutritt jedes Evangelisten in sein Land und den Druck evangelischer Schriften.

14.5.1522
Der Magistrat der Stadt Dresden beschließt Maßnahmen gegen die Pest.

4.4.1523
Die sächsische Nonne Katharina von Bora (1499 – 1552) flieht aus dem Kloster Marienthron in Nimbschen bei Grimma. Zwei Jahre später heiratet sie Martin Luther (1483 – 1546).

13.7.1524
Der protestantische Theologe Thomas Müntzer (1489 – 1525) spricht auf Schloss Allstedt (heute: in Sachsen-Anhalt) vor Herzog Johann von Sachsen (1468 – 1532) und dessen Sohn Kurprinz Johann Friedrich (1503 – 1554). Er fordert in dieser legendären Fürstenpredigt die Erlangung des Reichs Gottes auf Erden und die Gütergemeinschaft der Menschen. Müntzer wird daraufhin aus Allstedt ausgewiesen.
Martin Luther (1483 – 1546) beschimpft Müntzer als "Satan von Allstedt" und als "lügenhaften Teufel".

28.2.1525
Die Steinheimer Bauern (Steinheim ist heute ein Stadtteil von Memmingen.) übergeben dem Rat der Stadt Memmingen (Schwaben) die Memminger Artikel und wollen damit ihre bisher drastischen Pflichten gegenüber der Stadt Memmingen mindern und nur noch solche Pflichten erfüllen, die im Einklang mit der Bibel stehen: freie Pfarrerwahl, Abschaffung des Zehnten, Abschaffung der Leibeigenschaft, Freigabe der Jagd und der Fischerei, Reduzierung der Frondienste, Rückgabe von Land an die Bauern, freier Verkauf ihrer Erzeugnisse (Korn, Milch, Fleisch, ...) durch die Bauern.

6. und 7.3.1525
In Memmingen beraten die Bauernführer des Baltringer Haufens, des Allgäuer Haufens und des Bodensee-Haufens über ihr Vorgehen gegen den 1488 gegründeten Schwäbischen Bund. Sie bilden die Christliche Vereinigung der Bauern (auch: Oberschwäbische Eidgenossenschaft.


20.3.1525

In Memmingen verfassen die Bauern die Zwölf Artikel als Weiterentwicklung der am 28. Februar 1525 an die Stadt Memmingen eingereichten Memminger Artikel.
die zwölf Artikel der Memminger Bauern

4.4.1525
In der Nähe von Leipheim bei Ulm (Bayerisch Schwaben) kommt es zur ersten Schlacht des deutschen Bauernkrieges. Etwa 6.000 Bauern des Leipheimer Haufens erheben sich gegen die Stadt Ulm. Sie werden von 1.500 Reitern und 7.000 Soldaten des Schwäbischen Bundes unter Führung des Georg III. Truchsess von Waldburg (1488 – 1531) geschlagen. Dabei werden mindestens 1.000 Bauern erstochen oder in der Donau ertränkt. Am 5. April werden der Pfarrer Hans Jakob Wehe, Ulrich Schön und fünf weitere gefangen genommene Anführer der Bauern in der Nähe des Dorfes Bubesheim enthauptet und die Städte Leipheim und Günzburg zur Plünderung freigegeben.
der Bauernkrieg

16.4.1525
Unter Führung von Jakob "Jäcklein" Rohrbach erstürmen 6.000 Bauern des Neckartaler und des Odenwälder Haufens am Ostersonntag die Burg und die Stadt Weinsberg, nachdem der Amtsmann von Weinsberg und Obervogt über alle württembergischen Bauern Graf Ludwig Helferich von Weinsberg die Annahme der 12 Artikel verächtlich ablehnt. Die Burg wird geplündert und in Brand gesteckt. Graf Ludwig Helferich von Weinsberg, seine Ritter und seine bewaffneten Reisigen werden von den Bauern gefangen genommen, durch "die Spieße gejagt" und getötet. (Weinsberger Bluttat)
Wegen dieser grausamen Taten werden "Jäcklein" Rohrbach und seine Anhänger aus den Bauernhaufen ausgeschlossen.

17.4.1525
Im Kloster Weingarten in Oberschwaben schließt der Heerführer des Schwäbischen Bundes Georg III. Truchsess von Waldburg (1488 – 1531) mit den zahlenmäßig deutlich überlegenen aufständischen Bauern des Seehaufens vom nördlichen Bodensee-Ufer den Vertrag von Weingarten, der die Auflösung des Bauernhaufens, den freien Abzug der Bauern, die Rückgabe des von den Bauern eroberten Gutes, die weitere Zahlung von Abgaben der Bauern an ihre Feudalherren und das Aufstellen bauernfreundlicher Schiedsgerichte unter der Führung des Schwäbischen Bundes beinhaltet.
Durch den Vertrag gewinnt Georg III. Truchsess von Waldburg (1488 – 1531) Zeit, um seine Truppen zu verstärken.



5.5.1525


Der Kurfürst Friedrich III. der Weise von Sachsen (1526 – 1586) stirbt in Lochau.
Kurfürst Friedrich III. der Weise von Sachsen stirbt


6.5.1525

Martin Luther (1483 – 1546) ist entsetzt über die von den Bauern angewandte Gewalt, die am 16. April 1525 in der "Weinsberger Bluttat" gipfelte. Mit seiner Schrift Wider die Mordischen und Reubischen Rotten der Bauern verurteilt er diese Gewalt und fordert aus Sorge um die von Gott eingesetzte Obrigkeit die Fürsten, der die Bauern zu gehorchen haben, zur Niederschlagung der Bauernaufstände auf.
Luthers Schrift ´Wider die Mordischen und Reubischen Rotten der Bauern´ erscheint.

12.5.1525
In der Schlacht bei Böblingen (Baden-Württemberg) schlägt ein 8.000 Söldner starkes, dank ihrer Kavallerie weit überlegenes Heer des Georg III. Truchsess von Waldburg (1488 – 1531), der wegen seines grausamen Vorgehens gegen die Bauern "Bauernjörg" genannt wird, mehrere Haufen mit 15.000 Bauern blutig zusammen. Dabei werden etwa 3.000 Bauern niedergemetzelt. Auf Seiten der Söldner sterben nur 25 Reiter und 15 Fußsoldaten. Diese "Schlacht" verdient deshalb eher die Bezeichnung "das Schlachten bei Böblingen". Einer der Anführer der Weinsberger Bluttat - Melchior Nonnenmacher aus Ilsfeld - wird gefangen genommen, an einen Baum gekettet und lebendig „gebraten“.

15.5.1525
In der Schlacht bei Frankenhausen (Thüringen) werden 8.000 aufständische Bauern unter Führung von Thomas Müntzer (1489 – 1525) durch 6.000 Landsknechte und Berittene der vereinten Heere unter der Führung des Landgrafen Philipp von Hessen (1504 – 1567), Herzog Heinrich von Braunschweig (1489 – 1568) und Herzog Georg von Sachsen (1471 – 1539) vernichtend geschlagen. Nahezu alle Bauern - auch die fliehenden - werden durch die deutlich besser bewaffneten Söldner niedergemetzelt. Etwa 600 Bauern geraten in Gefangenschaft, 300 von ihnen werden am 16. Mai hingerichtet. Thomas Müntzer wird ebenfalls gefangen genommen, tagelang gefoltert und am 27. Mai hingerichtet.

21.5.1525
Georg III. Truchsess von Waldburg lässt in der Nähe von Heilbronn-Neckargartach den an ihn ausgelieferten Jakob "Jäcklein" Rohrbach wegen dessen aktiver Mitwirkung an der "Weinsberger Bluttat" am 16. April mit einer Kette an einen Baum fesseln und bei lebendigem Leibe verbrennen.

2.6.1525
In der Schlacht bei Königshofen schlägt ein Söldnerheer des Georg III. Truchsess von Waldburg die Neckartaler und Odenwälder Bauernhaufen vernichtend. Etwa 7.000 Bauern werden getötet.

4.6.1525
In der Schlacht bei Ingolstadt (zwischen Würzburg und Ochsenfurt) wird der Taubertaler Haufen geschlagen.

23. und 24.6.1525
Soldaten des Kurfürsten Ludwig V. von der Pfalz (1478 – 1544) besiegen in der Schlacht bei Pfeddersheim die Pfälzer Bauern. Dabei werden etwa 8.000 Bauern getötet. Damit sind alle Bauernhaufen geschlagen und aufgelöst. Die Niederlage der Bauern ist offensichtlich. Etwa 100.000 Bauern wurden in allen Schlachten getötet. Bauern, die fliehen konnten, müssen zur Strafe große Geldleistungen leisten.



3.7.1525


In Schmalkalden werden fünf Bürger wegen ihrer Teilnahme an der Erhebung der Bauern des Werratals auf Befehl von Landgraf Philipp von Hessen (1504 – 1567) und Graf Wilhelm IV. (1478 – 1559) hingerichtet.
Fünf Bürger werden Beteiligung am Bauernaufstand hingerichtet.

19.7.1525
In Dessau schließt der altgläubige Herzog Georg von Sachsen (1471 – 1539) mit dem Kurfürsten von Brandenburg Joachim I. Nestor (1484 – 1535), dem Herzog zu Braunschweig-Lüneburg Erich I. der Ältere (1470 – 1540), dem Herzog Heinrich II. von Braunschweig-Lüneburg (1489 – 1568) und dem Erzbischof Albrecht von Brandenburg (1490 – 1545) den Dessauer Bund zur Abwehr der lutherischen Lehren. Darauf reagieren am 27. Februar 1526 die dem protestantischen Glauben anhängenden Fürsten mit dem Zusammenschluss im Torgauer Bund.



29.10.1525


In Wittenberg hält Dr. Martin Luther (1483 – 1546) erstmals in deutscher Sprache eine Messe.
Erstmals predigt Luther in deutscher Sprache

27.2.1526
Als Reaktion auf den Zusammenschluss katholischer Fürsten im Dessauer Bund (19. Juli 1525) schließen sich die evangelisch gesinnten Fürsten zum Torgauer Bund zusammen. Ihm gehören der sächsische Kurfürst Johann der Beständige (1468 – 1532), der hessische Landgraf Philipp I. der Großmütige (1504 – 1567), der Herzog zu Mecklenburg-Schwerin Heinrich V. (1479 – 1552), der Herzog zu Mecklenburg-Güstrow Albrecht VII. der Schöne (1486 – 1547), der Herzog Albrecht I. von Preußen (1490 – 1568), der Herzog zu Braunschweig-Lüneburg Ernst I. (1497 – 1546), der Herzog von Braunschweig-Lüneburg Franz (1508 – 1549), der Herzog von Braunschweig-Grubenhagen Phlipp I. (1476 – 1551), der Graf von Mansfeld-Hinterort Albrecht VII. (1480 – 1560), der Fürst von Anhalt-Köthen Wolfgang der Bekenner (1492 – 1566) und die Stadt Magdeburg.



1527


In Görlitz entlädt sich im Aufstand der Tuchmacher die Unzufriedenheit der Einwohner an den sozialen und politischen Verhältnissen.
der Aufstand der Tuchmacher 1527

10.5.1527
In Meersburg am Bodensee wird der Pfarrer Johann Hüglin (1490 – 1527) wegen angeblicher Ketzerei hingerichtet.

21.5.1527
In Rottenburg am Neckar wird der Täufer Michael Sattler (1490 – 1527) hingerichtet.


19. – 24.4.1529

Auf dem Reichstag zu Speyer protestieren sechs Fürsten und 14 Freie Reichsstädte gegen die Ächtung Martin Luthers und seiner Schriften sowie für die ungehinderte Ausbreitung des evangelischen Glaubens.
Der Reichstag tritt vom 19. bis 24. April 1529 in Speyer zusammen.

5.1.1531
In Köln wird Ferdinand I. (1503 – 1564) von den sechs Kurfürsten mit 5:1 Stimmen zum römisch-deutschen König gewählt. Gegen diese Wahl stimmte der sächsische Kurfürst Johann der Beständige (1468 – 1532).

27.2.1531
In der thüringischen Stadt Schmalkalden unterzeichnen der sächsische Kurfürst Johann der Beständige (1468 – 1532), der hessische Landgraf Philipp I. der Großmütige (1504 – 1567), Herzog Philipp von Braunschweig-Grubenhagen (1476 – 1551), Herzog Ernst I. von Braunschweig-Lüneburg (1497 – 1546), Fürst Wolfgang von Anhalt-Köthen (1492 – 1566), der Graf von Erbach sowie elf protestantische Reichsstädte den Schmalkaldischen Bund (auch: Schmalkaldische Liga, Liga von Schmalkalden), um sich gegen Angriffe in Glaubenssachen zusammenzuschließen.



16.8.1532


Der Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen (1468 – 1532) stirbt auf Schloss Schweinitz.
Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen stirbt



6.8.1534


Martin Luther (1483 – 1546) vollendet seine Bibel-Übersetzung.
Martin Luther vollendet seine Bibel-Übersetzung

22.1.1536
In Münster werden die Anführer des Täuferreiches Jan van Leiden (1509 – 1536), Bernd Knipperdolling (1495 – 1536) und Bernhard Krechting (1500 – 1536) mit glühenden Zangen gefoltert und anschließend erdolcht. Ihre Leichen werden zur Abschreckung am Turm der katholischen Kirche St. Lamberti aufgehängt. Damit endet die zweijährige Schreckensherrschaft des "Königreiches Zion" in Münster, das alle Bücher bis auf die Bibel verbrannte, das Geld abschaffte, die Gütergemeinschaft einführte und jegliche Verstöße gegen die zehn Gebote mit der Todesstrafe belegte.

1539 – 1540
In Dresden wütet die Pest so heftig, dass die Scheffelgasse fast ausgestorben ist.



17.4.1539


Der Herzog Georg der Bärtige (1471 – 1539) stirbt in Dresden. Da seine beiden Söhne kinderlos vor ihm gestorben waren, fällt das albertinische Sachsen an seinen lutherisch gesinnten Bruder Herzog Heinrich der Fromme (1473 – 1541).
Herzog Georg der Bärtige stirbt

25.5.1539
Zum Pfingstfest führt Herzog Heinrich der Fromme (1473 – 1541) mit einer Feier in Leipzig die Reformation im albertinischen Sachsen ein.

22.3.1540
Der Kaufmann Michael Kohlhase wird hingerichtet. Damit endet eine jahrelange Fehde zwischen ihm und Sachsen.


19.4.1540

Die Lehre Martin Luthers (1483 – 1546) verbreitete sich auch in Sachsen. Deshalb folgte der Auszug der Franziskaner aus Chemnitz. Beim Abschied verkündeten sie noch einige Weissagungen, die sich in den nächsten Jahren erfüllen werden.
Der Auszug der Franziskaner aus Chemnitz



18.8.1541


Der Herzog Heinrich der Fromme (1473 – 1541) stirbt in Dresden.
Herzog Heinrich der Fromme stirbt


21.3. – 12.4.1542

Machtkämpfe zwischen dem Kurfürsten Johann Friedrich I. von Sachsen (1503 – 1554, auch: Friedrich der Großmütige) und dem Herzog Moritz von Sachsen (1521 – 1553) führen zur Wurzener Fehde, die als "Wurzener Fladenkrieg" rasch und unblutig beendet wird.
Wurzener Fehde

18.2.1546
Der Kirchenreformator Dr. Martin Luther stirbt in Eisleben.

10.7.1546 – 23.5.1547
Im Schmalkaldischen Krieg ringen der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Karl V. (1500 – 1558), unterstützt durch den römisch-deutschen König Ferdinand I. (1503 – 1564), den spanischen Herzog von Alba Fernando Álvarez de Toledo (1507 – 1582) und dem Herzog des albertinischen Sachsen Moritz von Sachsen (1521 – 1553), gegen die Mitglieder des Schmalkaldischen Bundes Kurfürst Johann Friedrich I. der Großmütige von Sachsen (1503 – 1554), den Landgraf Philipp I. von Hessen (1504 – 1567) und den Kurfürst der Pfalz Friedrich II. (1482 – 1556) um die Vorherrschaft im Reich.

1547
Truppen des Kurfürsten Johann Friedrich I. der Großmütige von Sachsen (1503 – 1554) belagern die Stadt Leipzig und brennen die Vorstädte ab. Trotz Beschießung bleibt die Belagerung erfolglos.

24.4.1547
In der Schlacht bei Mühlberg auf der Lochauer Heide im Elbe-Elster-Gebiet nahe Torgau schlägt ein 27.000 Soldaten starkes Heer der katholischen Fürsten unter Führung von Kaiser Karl V. (1500 – 1558), König Ferdinand I. (1503 – 1564) und Herzog Moritz von Sachsen (1521 – 1553) ein nur 7.000 Soldaten umfassendes Heer des protestantischen Schmalkaldischen Bundes unter Führung des Kurfürsten Johann Friedrich I. der Großmütige von Sachsen (1503 – 1554) vernichtend.
Die Anführer des Schmalkaldischen Bundes, Kurfürst Johann Friedrich I. der Großmütige von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen (1504 – 1567), geraten in Gefangenschaft.

19.5.1547
Im Feldlager von Kaiser Karl V. (1500 – 1558) unterschreibt der gefangene und am 10. Mai 1547 zum Tode verurteilte Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen (1503 – 1554) die Wittenberger Kapitulation. Er wird dafür mit lebenslanger Gefangennahme "begnadigt", verliert aber seine Kurwürde und einen großen Teil seiner Ländereien an Herzog Moritz von Sachsen (1521 – 1553, der "Judas von Meißen"). Damit endet der Schmalkaldische Krieg.

25.2.1548
Auf dem "geharnischten" Reichstag zu Augsburg gelingt es Kaiser Karl V. nicht, das Luthertum niederzuwerfen. Die Kurfürsten und die Reichsstände leisten energischen Widerstand. Deshalb erlässt er das Augsburger Interim (dt. "Zwischenlösung"), gemäß dem nach einer Übergangszeit die Wiedereingliederung der Protestanten in die katholische Kirche entschieden werden soll.

29.3.1549
Kurfürst Moritz von Sachsen (1521 – 1553) verfügt den Zusammenschluss von Dresden und Altendresden.


4.3.1550

Die Landesschule Grimma beginnt mit der Aufnahme von Lehrern und Schülern ihren Lehrbetrieb. Auf Veranlassung des Kurfürsten Moritz von Sachsen (1521 – 1553) waren bereits 1543 in Pforta und Sankt Afra in Meißen zwei Schulen für Hochbegabte eingerichtet worden.
Landesschule Grimma eröffnet

22.5.1551
Vertrag von Torgau zwischen den Fürsten gegen den Kaiser Karl V. (1500 – 1558)

2.8.1552
Im Lamberg-Palais in Passau schließen der römisch-deutsche König Ferdinand I. (1503 – 1564) und die protestantische Reichsfürsten unter Führung des Kurfürsten Moritz von Sachsen (1521 – 1553) gegen den Willen des geflüchteten Kaisers Karl V. (1500 – 1558) den Passauer Vertrag. Darin wird der Protestantismus im Deutschen Reich formell anerkannt. Außerdem kommen die in kaiserlicher Haft befindlichen Landgraf Philipp von Hessen (1504 – 1567) und Johann Friedrich I. von Sachsen (1503 – 1554) frei.


9.7.1553

In der Schlacht bei Sievershausen (Niedersachsen) besiegen sächsisch-braunschweigische Truppen das Heer des Markgrafen Albrecht II. Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach (1522 – 1557). In der blutigen Schlacht sterben etwa 4.000 Soldaten. Kurfürst Moritz von Sachsen (1521 – 1553) erliegt zwei Tage nach der Schlacht den erlittenen Verletzungen.
Der sächsische Kurfürst Moritz erliegt seinen Verletzungen.

1553
In Thüringen, im Meißener Land und in der Lausitz, besonders auch in Dresden, wütet die Pest.

24.2.1554
Die Wettiner regeln im "Naunburger Vertrag" die Länderaufteilung zwischen der albertinischen Linie – vertreten durch Kurfürst August von Sachsen (1526 – 1586, "Vater August") – und der ernestinischen Seite – vertreten durch die sächsischen Herzöge Johann Friedrich II. der Mittlere (1529 – 1595), Johann Wilhelm I. (1530 – 1573) und Johann Friedrich III. der Jüngere (1538 – 1565).



16.8.1554


Der Herzog Johann Friedrich der Großmütige von Sachsen (1503 – 1554, von 1532 bis 1547 Kurfürst von Sachsen) stirbt in Weimar.
Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige von Sachsen stirbt

25.9.1555
Auf dem Reichstag zu Augsburg schließen der römisch-deutsche König Ferdinand I. (1503 – 1564), der seinen Bruder Kaiser Karl V. (1500 – 1558) vertritt, und die Reichsstände den Augsburger Reichs- und Religionsfrieden , mit dem erstmals das friedliche Nebeneinander von Katholizismus und Luthertum im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation rechtlich festgesetzt wird.

24.12.1558
Nach einem Hilfeersuchen der Bürger Stolpens entsendet der Kurfürst August von Sachsen (1526 – 1586) bewaffnete Dresdner und Radeberger Bürger nach Stolpen und beendet damit die monatelangen Verheerungen des Hans von Carlowitz.

1563
In Dresden wütet die Pest.

1566
In Dresden wütet die Pest fast das ganze Jahr und fordert 425 Menschenleben.


13.4.1567

Kaiserliche Truppen unter dem Befehl des Kurfürsten August von Sachsen (1526 – 1586) belagern im Auftrag von Kaiser Maximilian II. (1527 – 1576) die Stadt Gotha und zwingen den mit der Reichsacht belegten Herzog Johann Friedrich II. der Mittlere (1529 – 1595, ein Fürst aus der ernestinischen Linie der Wettiner) zur Aufgabe zu zwingen. Damit enden die Grumbachschen Händel.
Grumbacher Händel

1572
In Dresden wütet schon wieder die Pest.

1585
Seit 1575 bricht in Dresden immer wieder die Pest aus. Ganz schlimm wütet sie 1585, als 1.209 Menschen sterben - das ist jeder 10. Dresdner Einwohner.

3.1.1586
Nur drei Monate nach dem Tod seiner Frau Anna von Dänemark und Norwegen (1532 – 1585) heiratet der 60-jährige Kurfürst August von Sachsen (1526 – 1586, "Vater August") die erst 12-jährige Agnes Hedwig von Anhalt (1573 – 1616). Er stirbt knapp sechs Wochen nach der Hochzeit.



11.2.1586


Der Kurfürst August von Sachsen (1526 – 1586, im Volksmund "Vater August") stirbt in Dresden.
Kurfürst August von Sachsen stirbt



25.9.1591


Der Kurfürst Christian I. von Sachsen (1560 – 1591) wird ein Opfer seiner Alkoholsucht und stirbt im Alter von nur knapp 31 Jahren an einer Magen- und Darmkrankheit.
Kurfürst Christian I. von Sachsen stirbt